Gesundes Wachstum: 5 bombenstarke Wachstums-Tipps
Viele Unternehmen setzen heutzutage auf schnelles Wachstum. In kürzester Zeit sollen Mitarbeiter aufgebaut werden und neue Filialen entstehen, damit der Marktanteil rasch steigt und man wettbewerbsfähig wird. Wachstum ist prinzipiell etwas Gutes, doch birgt es Gefahren, wenn ein Unternehmen zu schnell wächst. Ein Aspekt eines erfolgreichen Unternehmens wird in turbulenten Zeit von starken Zuwachs oft vergessen, nämlich die Unternehmenskultur. Es bleibt keine Zeit, neue Mitarbeiter die Werte des Unternehmens zu vermitteln und so verschwimmt diese Kultur mehr und mehr.
Unternehmenskultur und Erfolg
Die Beziehung zwischen einem Unternehmen und dem Erfolg lässt sich anhand einer Metapher gut erklären. Eine Hand voll Menschen wollen einen Turm bauen. Dazu errichten sie ein Fundament aus stabilen Beton, das eine große Last tragen kann. Da der Turm aber höher und höher werden soll, kommen immer mehr Menschen, die dabei helfen. Dabei können die einzelnen Stockwerke nicht mehr mit gleicher Sorgfalt erbaut werden, denn es wird auch bei den Materialen gespart, um noch viel höher hinaus zu kommen. Allerdings wurde dabei nicht bedacht, dass das Gebäude auch Stürme und Gewittern standhalten muss und so droht es jederzeit zu kippen.
Will ein Unternehmen also hoch hinaus sollte es auf eine stabile Basis Acht geben und auch in Phasen des Wachstums die Kultur des Unternehmens nicht aus den Augen verlieren. Es ist enorm wichtig, sich hier die Zeit zu nehmen, die Vision und Mission, sowie die Werte des Unternehmens neuen Mitarbeitern zu vermitteln. Nur so kann sichergestellt werden, dass das ganze Team in einem Boot sitzt und nicht in unterschiedliche Richtungen paddelt.
Fusionierung zweier Unternehmen
Eine wirklich große Herausforderung zum Thema schnelles Wachstum entsteht dann, wenn zwei unterschiedliche Unternehmen fusioniert werden. Dabei prallen oft komplett verschiedene Kulturen aufeinander, die sich über Jahre oder Jahrzehnte hinweg entwickelt haben. Da sich die Mitarbeiter aus den beiden Unternehmen sehr schnell aufeinander einstellen müssen und zusammenarbeiten sollten, ist das Konfliktpotential sehr groß. Soll nun eine der beiden Kulturen für alle Mitarbeiter übernommen werden? Wenn ja, welche ist die bessere? In diesem Fall gibt es vermutlich kein „besser“ oder „schlechter“. Es wird nicht möglich sein, einfach zu sagen: „Das ist unsere neue Kultur!“. An dieser Stelle ist es enorm wichtig zu reflektieren, was sind unsere Werte, was macht uns als Unternehmen aus und wo liegen die Gemeinsamkeiten zum anderen Unternehmen. Sind hier einmal Anknüpfungspunkte gefunden, ist es leichter für die restlichen Punkte Kompromisse einzugehen.
Starkes Wachstum in kurzer Zeit
Ein sehr ähnlicher Effekt zeigt sich, wenn ein Unternehmen einen starken Aufschwung erlebt und rasant in kürzester Zeit viele neue Mitarbeiter einstellt. Von Nachhaltigkeit ist hier meist wenig zu sehen, denn neue Kräfte werden häufig auf den letzten Drücker angestellt, wenn es schon fast zu spät ist und die Arbeit aus allen Nähten platzt.
Was bedeutet dies für den neuen Mitarbeiter? Vor allem eines; nämlich Stress. Alles ist neu, neue Kollegen, neues Arbeitsumfeld, neuer Chef, anderes Arbeitsklima usw. Doch es bleibt keine Zeit um richtig anzukommen, die Kultur und die Werte des Unternehmens kennenzulernen.
Was bedeutet das für das Unternehmen? Zum einen einmal sorgt es für Entlastung der bestehenden Mitarbeiter. Andererseits kann es passieren, dass sich die neue Kraft nie richtig einlebt und im schlimmsten Fall nicht einmal die Vision und Mission des Unternehmens kennt. Hier ist die Gefahr groß, dass keine Bindung zum Unternehmen entstehen kann.
Solange das Unternehmen stetig in Maßen wächst, wird dieses Problem noch nicht sehr starke Auswirkungen zeigen. Neue Mitarbeiter leben sich mit der Zeit erst richtig ein und in stressfreieren Phase bleibt auch die Zeit, sich mit den Werten des Unternehmens auseinanderzusetzen. Kommen allerdings laufend neue Mitarbeiter in das Unternehmen, wird es immer schwieriger die gelebte Kultur aufrecht zu erhalten. Dann ist die Gefahr groß, dass die Werte des Unternehmens irgendwann verschwinden und sich die Kultur in verschiedene Richtungen entwickelt.
Richtiger Umgang mit schnellem Wachstum
Es gibt zwar bereits Unternehmen, die diese Gefahr erkennen und sich dadurch entschließen, lieber klein und überschaubar zu bleiben. Allerdings ist dies natürlich nicht für jedes Unternehmen eine Lösung. Außerdem ist Wachstum auch etwas Positives. Man muss sich nur bewusst sein, dass es umso schwieriger wird, die Kultur zu erhalten, je schneller ein Unternehmen wächst.
1. Umgang mit den Mitarbeitern
Im Allgemeinen kann man natürlich den Tipp mitgeben: Je größer das Unternehmen, desto mehr Zeit muss man für die Betreuung der Mitarbeit einplanen. Nicht nur für neue Mitarbeiter, sondern genauso für bereits bestehende Mitarbeiter, die sicherlich durch verschiedene Veränderungen mit Unsicherheiten zu kämpfen haben.
2. Verantwortung abgeben können
Ein weiterer Punkt ist das Respektieren von neuen Mitarbeitern mit all ihren Kompetenzen und Fähigkeiten. Das gilt für bestehende Mitarbeiter, sowie auch für die Führungskraft. Wenn es in Zeiten des Wachstums keine klaren Strukturen im Unternehmen gibt, entstehen sehr schnell Rang und Machtkämpfe, die das Teamgefüge stark gefährden. Auf der anderen Seite ist es auch schwierig für die Geschäftsleitung, immer mehr Bereiche abgeben zu müssen, da gewisse Aufgaben alleine oder in der ursprünglichen Führungsformation nicht zu bewältigen sind.
3. Transparente Kommunikation
Ist ein Unternehmen gerade in einer Wachstumsphase, gibt es sehr viele Veränderungen. Dabei ist es sehr unrealistisch, dass immer alles wie am Schnürchen läuft und keine Probleme auftauchen. Die Mitarbeiter haben keine rosarote Brille auf, sondern würden gerne wissen, was Sache ist - eine ehrliche Einschätzung über Erfolge und Misserfolge. Das Vertrauen ist an dieser Stelle enorm wichtig, um den Ängsten der Mitarbeiter entgegenzuwirken.
4. Unternehmenskultur festigen
Um die Kultur und die Werte des Unternehmens in all der Hektik nicht untergehen zu lassen ist es wichtig, diese regelmäßig in Meetings zu besprechen. Dies kann neuen Mitarbeitern dabei helfen, sich in die Strukturen des Unternehmens einzugliedern und für bestehende Mitarbeiter ist es eine Auffrischung. Darüber hinaus sollten die Mission und Vision des Unternehmens immer wieder thematisiert werden um sicherzustellen, dass das gesamte Team am selben Strang zieht.
5. Perspektiven gestalten und Rollen verteilen
Die Mitarbeiter sollten auch während einer Phase des Umbruches immer eine Perspektive im Unternehmen sehen und im besten Fall auch Vorteile daraus ziehen. Dabei ist es wichtig, dass es genügend Austausch zwischen Mitarbeiter und Führungskraft gibt, zum Beispiel über neue Aufgabengebiete, mehr Verantwortung oder bessere Bezahlung. Kommen dann neue Mitarbeiter in das Team, müssen die verschiedenen Rollen erst gefunden werden.
Es ist nicht von Bedeutung, wie langsam du gehst, solange du nicht stehenbleibst
von Konfuzius
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