Do´s und Don´ts der Konfliktkommunikation: So meistern Sie jeden Konflikt mit Bravour
Sie haben das Problem, wieder und wieder in die selben Konfliktsituationen zu geraten, ohne das zu beabsichtigen? Das Gefühl sich immer aufs Neue in der gleichen Auseinandersetzung zu finden ohne zu wissen wie es zu so einer Konflikt-Eskalation kommen konnte? Wir zeigen Ihnen welche Konfliktkommunikation förderlich ist und welche Sie vermeiden sollten.
In Konflikten oder Meinungsverschiedenheiten spielen Emotionen eine große Rolle. Wenn wir zum Beispiel Kritik persönlich nehmen, neigen wir dazu, ganz viel von unseren Gefühlen in die darauffolgende Reaktion zu packen. Zum Beispiel Wut und Aggression im Versuch uns zu verteidigen, Enttäuschung und Trauer oder der Vermeidung von Auseinandersetzungen.
Kommt es dann tatsächlich zu einem Streit sagt man manchmal etwas, das man im Nachhinein bereut, weil es beleidigend war, nicht auf den Tatsachen beruht oder alles eigentlich nur ein Missverständnis war. So wird aus einer Mücke schnell ein Elefant und der Streit eskaliert. Umso heftiger der Konflikt wird, desto schwieriger wird es auch die Situation aufzuklären und zu schlichten. Aus diesem Grund sollte man innerhalb einer Konfliktkommunikation versuchen seine Emotionen in Schach zu halten und an folgende Do´s and Don´ts zu achten.
Don´ts: Der falsche Weg der Konfliktkommunikation
Don’t - Verallgemeinern und Vereinfachen
In Konflikten handeln und agieren wir meist nicht neutral. Wir werden von früheren Erlebnissen und Erfahrungen beeinflusst. Dabei nehmen wir oft an, die Hintergründe für das Verhalten anderer zu kennen. Wir sind aber leider keine Hellseher.
Don’t - Herabsetzen des anderen
Um die Argumente unseres Gegenübers zu schwächen, versuchen wir in Konflikten den anderen herabzusetzen und von seinem „Thron“ zu stoßen. Dabei fallen oft Wörter, die besser ungesagt blieben und die verletzend sein können. Spätestens wenn wir wieder die Fassung zurückgewonnen haben, bereuen wir unsere Aussagen, aber Worte kann man nun mal nicht zurücknehmen.
Don’t - Monologe führen
Wir wollen so schnell wie möglich den anderen von unserer Meinung überzeugen, dazu wollen wir viele Argumente in kurzer Zeit präsentieren. Diese Argumente werden allerdings keine Wirkung zeigen, wenn man sie nicht auf sein Gegenüber wirken lässt und den anderen auch zu Wort kommen lässt.
Don’t - Psychologisieren
Wenn wir gerade aufgebracht sind, wollen wir nicht psychologisiert werden. In diesem Augenblick wollen wir nicht wissen warum wir gerade Aggression und Wut verspüren. Also versuchen Sie, das auch nicht bei anderen zu machen. Ein: „Sind Sie heute etwa mit dem falschen Fuß aufgestanden?“ ist dabei auch nicht wirklich hilfreich.
Don’t - Drohen
Drohungen auszusprechen ist ein absolutes No-Go! Wie soll man ein produktives Gespräch führen, wenn einem dabei gedroht wird? Mit Kündigung, Urlaubskürzungen, Versetzungen oder Beurlaubung zu drohen bringt definitiv gar nichts. Eine verständnisvolle Kommunikation und Empathie kann hier viel mehr bewirken.
Don’t - DU, NICHT und ABER Sätze verwenden
„Du hörst mir nicht richtig zu!“, „Du verstehst meine Anweisungen nicht“, „Das hast du schon wieder falsch gemacht!“. Werden solche Aussagen in DU-Botschaften formuliert, können diese als persönlicher Angriff aufgenommen werden. Hören Sie sich Argumente ihres Gegenübers bis zu Ende an und denken Sie darüber nach bevor Sie mit einem ABER – Satz kontern. Man kann für fast jeden Lösungsansatz ein ABER finden, am Ende geht es aber darum einen Kompromiss einzugehen.
Do´s: So geht Konfliktkommunikation richtig
Do - In ICH-Form sprechen
Wie bereits angesprochen sollten DU-Botschaften vermieden werden. Stattdessen können Sie ihr Anliegen in einer ICH-Botschaft formulieren. Dazu können Ihre Sätze zum Beispiel mit „Ich würde mir wünschen, dass...“, oder „Es würde mich sehr freuen, wenn...“ beginnen. Mit dieser Form der Kommunikation kann jedes Anliegen so formuliert werden, dass es Raum für Diskussionen gibt, aber kein Streit entsteht.
Do - Ausreden lassen
Lassen Sie ihr Gegenüber ausreden und reagieren Sie auf das Gesagte, dann erst können Sie ein neues Argument in den Raum werfen. Im eisernen Gefecht neigt man dazu, dem anderen gar nicht zuzuhören, sondern einfach ein Argument nach dem anderen hinaus zu knallen. Dabei redet (oder im schlimmsten Fall schreit) man aneinander vorbei und beide Seiten sind sich nachher genauso wenig einig, wie vorher.
Do - Empathie zeigen
Empathie und Verständnis sind wohl die wichtigsten Eigenschaften, die man in einem Konflikt mitnehmen sollte. Versuchen Sie, sich in Ihr Gegenüber hineinzuversetzen und
auch eine andere Sichtweise zu verstehen. Sätze wie: „Ich kann Ihre Lage wirklich sehr gut nachvollziehen, bitte versuchen Sie, auch mich zu verstehen...!“, können hier Wind aus den Segeln nehmen.
Do - Respekt zeigen
Ein respektvoller Umgang und eine wertschätzende Kommunikation sind die Grundlage für gute Zusammenarbeit. Respekt untereinander ist das A und O um Konflikte zu vermeiden. Scheint eine Situation zu eskalieren, können Sie ihrem Gegenüber diesen Respekt zeigen. Aussagen wie: „Ich respektiere und schätze Ihre tägliche Arbeit wirklich sehr, Sie sind ein wertvoller Mitarbeiter und ich würde mir wünschen, dass...!“, sind einerseits respektvoll und Sie können andererseits auch Ihre Bedürfnisse anbringen.
Do - Nachfragen
Unsere Wahrnehmung ist sehr individuell und geprägt von Erfahrungen. Aus diesem Grund fassen wir Aussagen schnell anders auf, als sie gemeint waren. Dadurch entstehen sehr oft Missverständnisse, die durch das Nachfragen einfach identifiziert werden können. So geben Sie ihrem Gegenüber die Möglichkeit für Klarheit zu sorgen.
Do - Auf bedrohlich wirkende Stimmlage, Mimik, Gestik und Körperhaltung achten
Versuchen Sie beim nächsten Konflikt darauf zu achten wie sich Ihre Stimme und Ihre Körpersprache verändert. Werden Sie lauter? Gestikulieren Sie wild mit ihren Händen, runzeln Sie ihre Stirn oder laufen Sie nervös im Raum herum? Vielleicht gelingt es Ihnen, bedrohlich wirkende Angewohnheiten zu vermeiden und Ihre Energie durch weniger einschüchternde Verhaltensweisen zu entladen.
Wenn Sie diese Don’ts in Ihrer Konfliktkommunikation vermeiden und stattdessen auf die Do’s zurückgreifen, werden Sie feststellen, dass Konflikte nicht mehr eskalieren und im besten Fall schnell gelöst werden können.
So kann gemeinsam an einem Problem gearbeitet und Meinungsverschiedenheiten aus der Welt geschaffen werden.
Ein Weg, einen Konflikt zu lösen, ist, ihn zusammen zu überwinden. Dann kann man ihn immer noch aus dem Weg räumen.
von Joachim Panten
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Kommentar von Thomas |
Guten Tag,
das ist eine prima Übersicht für den täglichen Gebrauch - beruflich & privat. Ich habe sie ausgedruckt und mir über den Schreibtisch gehängt. Theorie ist bekanntlich grau; jetzt geht es ans Üben!
Antwort von Carina Andorfer
Vielen Dank Thomas! Wir versuchen unsere Beiträge so praxisnah wie möglich zu gestalten. Es freut mich sehr, wenn Sie etwas davon mitnehmen und umsetzen können =) Es ist nicht einfach, seinen Kommunikationsstil zu verändern (vor allem in Konfliktsituationen), aber mit viel Übung und Selbstreflexion kann man alles verändern und es zahlt sich auf jeden Fall aus!
Kommentar von Bernd Hagemann |
Hallo Frau Andorfer,
mal ganz ehrlich: Was soll das? Das ist noch weniger als das kleine 1x1 der Konfliktkommunikation. Und daraus basteln Sie eine Liste, bei der Sie nicht einmal ohne dumme Anglizismen auskommen? Wie traurig ist das denn? Wenn das der eine der zwei Kerne ist, dann ... ach lassen wir das. Dieser Kommentar wird vermutlich eh nicht veröffentlicht.
Gruß B.H.
Antwort von Carina Andorfer
Sehr geehrter Herr Hagemann!
Zu allererst, wie kommen Sie darauf, dass wir Ihren Kommentar nicht veröffentlichen? Wir freuen uns mit Menschen über die Inhalte unserer Artikel zu diskutieren und sind stets offen für konstruktives Feedback und andere Meinungen. Konstruktive Inhalte sucht man in Ihrem Kommentar leider vergeblich. Schade, dass Sie nicht einmal „das kleinste 1x1 der Konfliktkommunikation“ einhalten können, indem Sie Ihr Gegenüber nicht herabsetzen. Ich würde Ihren Kommentar sogar als Beleidigung und persönlichen Angriff einstufen. Da kann man nur mehr für Ihre Kollegen oder Mitarbeiter hoffen, dass Sie im beruflichen Alltag eine andere Art der Kommunikation wählen. Wenn Sie mehr über zweikern, oder wie Sie es nennen „die zwei Kerne“ erfahren möchten, können Sie gerne unsere Inhalte auf der zweikern Homepage nachlesen.
Mit freundlichen Grüßen,
Carina Andorfer
Kommentar von Tabea K-J |
Hallo zweikern,
ich finde es mutig, dass ihr auch solche kritischen Kommentare veröffentlicht. Ich finde die Übersicht sehr gelungen, umfangreich und verständlich, dabei aber nicht erschlagend. Vielen dank dafür!
In Bezug auf meinen Vorredner, der sich an Anglizismen stört: Do und Don't sowie No-Go sind doch mittlerweile fest etabliert. Und wenn man die Begriffe nicht kennt, wird der Inhalt ja auch ohne diese 3 Anglizismen (auf Deutsch) deutlich. Wenn man sich natürlich am Titel stört und den Inhalt garnicht liest, dann kann einem ein solcher Hass-Kommentar schonmal passieren, das verstehe ich ;-)
Ich kann mich also nochmals für diese Übersicht und die schönen Grafiken bedanken! Ich habe sie mir ebenfalls ausgedruckt und über meinen Schreibtisch gehängt. Hoffentlich proffessionalisiert sich unser Umgangston auch im Netz in Zukunft!
Antwort von Andreas Kerneder
Hallo Tabea,
vielen Dank für deinen Kommentar. Es freut mich, dass dir unsere Inhalte gefallen. :)
Ich wünsche dir noch einen schönen Tag.
Herzliche Grüße
Andreas
Kommentar von Uwe Jacobs |
Hallo in die Runde -
ich möchte dem Unternehmen 2-Kern und seinen Mitarbeitern ein Kompliment machen:
Diese Hinweise zur Konflikt-Kommunikation sind gelungen, kurzweilig, gut lesbar und
auch ohne Probleme anwendbar. Klasse gemacht! Dankesehr.
Gruß aus Trier - UJ
Antwort von Andreas Kerneder
Guten Morgen,
vielen Dank für den Kommentar und dem damit verbundenen Feedback. Das freut uns wirklich sehr.
Herzliche Grüße
Andreas