Top-Manager: 7 Erfolgsfaktoren im Management
Veränderungen verlangen nach Organisationen mit Führungskräften, die wandelbar, anpassungsfähig und flexibel sind. Diese Fähigkeiten sind vor allem in der Arbeitswelt 4.0, die sich durch ständigen Wandel auszeichnet, unerlässlich. Neben langjähriger Erfahrung muss man als Führungskraft eine Vielfalt an zwischenmenschlichen und fachlichen Fähigkeiten aufweisen, um in die Management-Ebene vorzudringen. Emotionale Intelligenz, Motivation und Kritikfähigkeit sind unter anderem benötigte Kompetenzen, die das Top-Management von anderen Ebenen unterscheidet. Je weiter oben in der Hierarchie man arbeiten will, desto generalistischer werden auch die Anforderungen. An welchen Kompetenzen man dazu neben dem Fachwissen noch feilen sollte und was die sieben Erfolgsfaktoren im Management sind, lesen Sie in diesem Artikel.
1. Kommunikation und Vertrauen
Unter Kommunikation werden üblicherweise verschiedene Kompetenzen zusammengefasst, die aktives Zuhören und rhetorische Fähigkeiten umfassen. Zudem muss in Management-Positionen mit Mitarbeitenden unterschiedlicher Hierarchieebenen und Fertigkeitsbereichen kommuniziert werden können. Sowohl verbale als auch schriftliche Kommunikation sollte deshalb facettenreich sein. Häufiges Aussprechen von Lob und Kritik schafft zufriedene Mitarbeitende, die ihren Führungskräften vertrauen. Regelmäßiger Austausch und eine solide Vertrauensbasis fördern das Wir-Gefühl und stärken auch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten der Mitarbeitenden. Dies kann durch wöchentliche und monatliche Meetings erreicht werden, sowie durch Feedback-Gespräche unter vier Augen mit den Mitarbeitenden.
2. Delegation
Fehlt das Vertrauen, fällt auch die Zusammenarbeit schwer. Insbesondere das Delegieren von Aufgaben ist eine Fähigkeit, die Führungskräfte jeglicher Art beherrschen müssen. Manager sollen Verantwortung auch abgeben können, um Ressourcen zu sparen und die individuellen Stärken und Schwächen der Mitarbeitenden optimal einzusetzen. Delegation wirkt auf sehr leistungsorientierte Menschen manchmal als Schwäche, ist aber in Wahrheit eine wichtige und notwendige Fähigkeit, um sich selbst und das Team vor Überlastung zu schützen. Zudem steigert mehr Verantwortung auch das Selbstbewusstsein und die Selbstwirksamkeit der Teammitglieder.
3. Verantwortungsbewusstsein
Menschen, die nicht gerne Verantwortung für die eigenen Taten übernehmen, sind in Management-Positionen fehl am Platz. Die Leitung von ganzen Abteilungen geht genauso wie die Leitung einzelner Teams mit einer Menge Verantwortung einher. Nicht nur für Lob und Erfolge, sondern auch für Fehler, verpasste Deadlines und Ausfälle von Mitarbeitenden müssen Managerinnen und Manager geradestehen. Ein authentisches Auftreten und Ehrlichkeit währen dabei immer am längsten. Viel Verantwortung bedeutet auch viele Entscheidungen. Prioritäten setzen, Aufgaben verteilen und Deadlines festlegen sind alles Entscheidungsbereiche, mit denen es Manager und Managerinnen häufig zu tun haben. Ebenso wie vor Verantwortung, sollten Führungskräfte also auch vor Entscheidungen nicht zurückscheuen.
4. Organisation
Neben der eigenen Arbeitslast müssen in Führungspositionen auch die Arbeiten anderer verteilt, Meetings geplant und organisatorische Dinge jongliert werden. Alle Verantwortungsbereiche unter einen Hut zu bringen, ist dabei keine einfache Aufgabe. Schlampige Arbeitsmethoden, Unpünktlichkeit und Chaos werden auf diesem Level nicht mehr toleriert, da sonst gesamte Abteilungen unter einer unorganisierten Führungskraft leiden müssen. Gute Organisation spart Zeit und Stress und verhilft dem Unternehmen zu einem verlässlichen Image. Besonders unter hohem Druck und in Krisenzeiten wird die Wichtigkeit von Organisationstalent ein Merkmal sein, das Unternehmen gezielt suchen und wertschätzen.
5. Flexibilität und Agilität
Die Wichtigkeit einer flexiblen Denk- und Arbeitsweise ist besonders in den letzten Jahrzehnten deutlich geworden. Diese Fähigkeit zeigt sich auf zwei Ebenen: der fachlichen und der sozialen. Fachliche Neuerungen und Entwicklungsmöglichkeiten sollten Managerinnen und Manager immer im Visier behalten, um Innovation voranzutreiben. Davon profitieren das Team oder die Abteilung, indem sie relevant und up-to-date bleiben, und das Unternehmen durch die Erschließung neuer Märkte und Produkte. Zur agilen Arbeitsweise zählt auch Wissen um Methoden des Lean Managements wie Scrum oder Kanban. Auf der sozialen Ebene wirkt die Bereitschaft, inter- und intrapersonale Fertigkeiten ständig zu verbessern. Denn wer an sich selbst arbeitet, zeigt nicht nur mehr Empathie, sondern erfüllt auch eine gewisse Vorbildfunktion.
6. Belastbarkeit
Um mit einem hohen Verantwortungsbewusstsein dauerhaft mental gut umgehen zu können, braucht es ein hohes Maß an Belastbarkeit. Die Erwartungshaltungen an Personen im oberen Management sind enorm, genauso wie die täglichen Stressoren. Ein dickes Fell hilft, mit unvorhersehbaren und vor allem auch unfairen Ereignissen umzugehen. Diese guten Nerven bilden sich mit wachsender Erfahrung teilweise von selbst, können aber auch gezielt trainiert werden. Mentalcoaching, Stressbewältigungstrainings und Mentoren können wichtige Ressourcen auf dem Weg zur Top-Managerin oder zum Top-Manager sein. Hand in Hand mit einer hohen Belastbarkeit geht auch eine hohe Frustrationstoleranz. Diese beschreibt die Fähigkeit, Frust, unangenehme Situationen und schwierige Emotionen auszuhalten. Hitzköpfe und ungeduldige Menschen können durch das Trainieren der Frustrations- und Stresstoleranz unnötige Konflikte vermeiden.
7. Analytisches und strategisches Denken
Neben sozialen Kompetenzen sind natürlich auch andere Intelligenzbereiche wichtig, um im Management erfolgreich zu sein. Problemquellen identifizieren, Situationen einschätzen und Lösungsstrategien entwickeln fällt leichter, wenn man analytisch denken kann. Diese Denkweise ist vor allem dann gefragt, wenn man häufige Veränderungen einschätzen muss. Die Wettbewerbsfähigkeit von Organisationen hängt an der Agilität und Wandlungsfähigkeit ihrer Mitarbeitenden, weshalb analytisch denkende Führungskräfte essenziell sind. Ebenso bedeutend ist das strategische Denken, denn neben den tagtäglich anstehenden Aufgaben muss gleichzeitig immer auch an die Zukunft gedacht werden. Strategische Denker inspirieren auch andere, innovativ zu sein.
Fazit zu Top-Managerinnen und Top-Managern
Die Wichtigkeit bestimmter Eigenschaftsbereiche verändert sich, je nach Position in einer Unternehmenshierarchie. Sind für Fachkräfte vor allem fachliche Kenntnisse entscheidend, müssen auf höheren Ebenen Entscheidungen getroffen und delegiert werden. Begibt man sich auf den Weg in die Management-Ebene, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, diese speziellen Fähigkeiten zu erwerben. Manche der sieben Erfolgsfaktoren entstehen mit langjähriger Erfahrung, andere wiederum können durch Trainings und Mentoren-Programme erworben werden. Eine empathische, positive und offene Grundhaltung ebnet den Weg ins Top-Management.
Management ist nichts anderes als die Kunst, andere Menschen zu motivieren.
Von Lee Iacocca, Manager der Automobilbranche
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