Teambuilding: Coaching auf Gruppenebene
Teamwork ist eine Schlüsselkompetenz, die in den meisten Branchen und Tätigkeitsbereichen gebraucht wird. Funktioniert die Zusammenarbeit im Team nicht, können ganze Projekte daran zerbrechen. Das verursacht nicht nur hohe Kosten für das Unternehmen, sondern kann auch psychischen und emotionalen Stress für die Teammitglieder bedeuten. Die gute Nachricht ist, dass Teamfähigkeit mithilfe von speziellen Maßnahmen wie Teamcoachings erlernbar und ausbaufähig ist. Diese Form des Coachings wirkt auf der Gruppenebene und steigert damit das Teambuilding und die kollektive Leistung. Wie diese Methode abläuft und welche Problemstellungen behandelt werden, lesen Sie heute bei zweikern.
Was ist Teamcoaching?
Wie bei anderen Formen des Coachings auch, wird beim Teamcoaching Hilfe zur Selbsthilfe gegeben. Anstatt aber mit Einzelpersonen zu arbeiten, wir dabei eine Gruppe betreut. Das Ziel des Teamcoachings ist eine kollektive Leistungssteigerung, eine verbesserte Zusammenarbeit und das Herausarbeiten von gemeinsamen Werten. Besonders das Coaching von Teams, die eine lange Geschichte tiefsitzender Konflikte aufweisen, kann eine echte Herausforderung für Coaches darstellen. Selbst erfahrene Coaches, die eine entsprechende Ausbildung durchlaufen haben, haben manchmal mit der Navigierung verschiedener Sichtweisen und Interessen zu kämpfen. Ein professioneller Teamcoach sollte deshalb Fachkenntnisse in Gruppendynamik und Konfliktdeeskalation besitzen. Weitere wichtige Eigenschaften, die bei der Wahl eines Coaches zu beachten sind, sind Unparteilichkeit, systemisches Denken und Flexibilität.
Welche Funktionen erfüllt das Coaching?
Grundsätzlich geht es also im Teamcoaching immer darum, die Zusammenarbeit und Effizienz des Teams zu fördern. Spezifischere Problemstellungen umfassen unter anderem das Begleiten von Teams in Veränderungsprozessen oder die Auflösung eines Konflikts im Team. Ebenso kann die Stärkung des Zusammenhalts ein sinnvolles Ziel sein. Besonders in den letzten Jahren ist auch die Anzahl an virtuellen Teams gestiegen, welche häufig mit besonderen Herausforderungen einhergehen. Es kommen also sowohl langfristigere Themen als auch kurzfristige Problemstellungen für ein Gruppencoaching in Frage. Auch die Dauer und das Thema der Zusammenarbeit können variieren: Neu entstandene Teams müssen erst eine gemeinsame Basis und passende Rollenverteilungen finden, während bereits lange bestehende Teams ungünstige Muster aufbrechen wollen.
Die Funktion eines Teamcoachings ist dreiteilig: Es werden motivationale, edukative und beratende Elemente kombiniert, um ein möglichst ganzheitliches Konzept zu verfolgen. Die motivationale Komponente beschreibt die Bereitwilligkeit der Teammitglieder, sich aktiv und aus Eigeninteresse am Coaching-Prozess zu beteiligen. Das Teambuilding und der Zusammenhalt in der Gruppe können nur entstehen, wenn die Mitglieder bereit sind, dafür zu arbeiten. Coaching umfasst immer auch eine psychoedukative Komponente, die die Aufklärung der Gruppe über relevante psychologische und physiologische Prozesse beinhaltet. In ihrer Funktion als Beratende sind Coaches immer auch da, um Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Besonders geeignet dafür sind kreative Methoden und Problemlösestrategien. Neben dem Fokus auf den systemischen Aspekt eines Teamcoachings, sollte die Individualität der Mitglieder nicht aus den Augen verloren werden. Ein offener und ehrlicher Umgang mit sich selbst kann auch das Gefüge von Gruppen positiv beeinflussen.
Ablauf des Coachings von Gruppen
Zu Beginn eines Teamcoachings steht immer das unverbindliche Kennenlernen aller Beteiligten. Dabei kann seitens des Teams oder der Führungskraft erfragt werden, ob der Coach über ein ausreichend breites Wissensspektrum verfügt und Erfahrungen mit Gruppensituationen aufweisen kann. Coaches haben ebenso die Möglichkeit zu eruieren, ob eine gute Passung möglich ist. Nachdem das Kennenlernen stattfand, erfolgt eine Analyse der Ist-Situation. Wie sehen die Zusammenarbeit und die Rollenverteilungen im Team derzeit aus? Was funktioniert bereits gut und wo gibt es Verbesserungsmöglichkeiten? Anschließend werden gemeinsam Ziele erarbeitet und der Coaching-Auftrag definiert. Wichtig ist hier, gemeinsam mit den Teammitgliedern Parameter festzulegen, an denen zu erkennen ist, ob das Coaching eine Wirkung zeigt. Dabei hilft die Frage: Was soll am Ende des Prozesses anders sein?
Ist die Aufgabenstellung klar, können passende Methoden gewählt werden. Zu diesem Zweck werden die Dauer des Coachings und die Häufigkeit der Sitzungen festgelegt. Es gibt eine Vielzahl an Methoden und Techniken, die eingesetzt werden können. Dazu zählt unter anderem das Dreieck der Zusammenarbeit, welches die Zusammenarbeit innerhalb des Teams hinsichtlich Identifikation, Struktur und Vertrauen untersucht. Der Coach kann das Team zur besseren Einsicht in das Gruppengefüge auch einige Tage bei der Arbeit begleiten. Eine weitere beliebte Möglichkeit ist der Einsatz von agilen Methoden, die besonders auf eine Effizienzsteigerung der Teamarbeit abzielen. Je nach individuellen Gegebenheiten schafft es ein guter Coach, Erfolg versprechende Techniken auszuwählen und gezielt einzusetzen.
Wurden die Dauer, die Ziele und die Methoden festgelegt, kann der eigentliche Coaching-Prozess beginnen. Die zu Beginn festgelegten Abstände und Längen der Sitzungen können flexibel geändert werden, sollten neue Probleme auftauchen oder schnellerer Fortschritt als geplant beobachtet werden. Gerade Gruppen, die das erste Mal an einem Teamcoaching teilnehmen, werden sich möglicherweise zwischenmenschlicher Konflikte bewusst, die tiefere Arbeit benötigen. Deshalb sind eine hohe Flexibilität und methodische Offenheit des Coaches eine wichtige Grundvoraussetzung. Abschließend wird evaluiert, inwieweit die verfolgten Ziele erreicht wurden und was die nächsten Schritte für das Team sind.
Fazit zum Teambuilding und -coaching
Professionelles Coaching wird häufig erst dann aufgesucht, wenn die Hütte bereits brennt. Über längere Zeit festgefahrene Konflikte aufzulösen ist selbst für erfahrene und kompetente Coaches keine leichte Aufgabe. Ratsamer ist es deshalb, Teamcoaching als präventive Maßnahme anzusehen, die der Entstehung von Konflikten vorbeugt. Davon profitieren nicht nur die Teammitglieder, sondern auch das Unternehmen. Konflikte können dazu führen, dass sich kompetente Fachkräfte von der Organisation trennen und dadurch wertvolles Wissen verloren geht. Zudem bedeutet eine bessere Zusammenarbeit im Team auch eine produktive und lukrative Arbeitsweise.
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.
Von Aristoteles (384 – 322 v. Chr.), altgriechischer Philosoph
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