Auf den Kern gebracht #1: Digitalisierung
Zu oft haben wir das Gefühl, dass bestimmte Trendwörter wie Digitalisierung, Agilität, Content Marketing und Co. inflationär gebraucht werden. Meistens genutzt, wenn die Argumentationsgrundlage immer dünner wird. Schnell wird wild mit komplizierten und verwirrenden Begriffen um sich geworfen. Der Vortragende wirkt sofort wieder kompetent - dass die Zuhörer zwar nur noch Bahnhof verstehen, ist ein hinzunehmendes Übel. Genauer nachzufragen traut sich oft niemand. Es will sich ja keiner vor all den „Digital Natives“, die so am Tisch sitzen, bloßstellen oder am Ende als „Fortschrittsverweigerer“ betrachtet werden.
Und wie ein berühmter Wissenschaftler schon vor vielen Jahren sagte:
„Wenn du es nicht einfach erklären kannst, hast
du es nicht gut genug verstanden“
von Albert Einstein
Bei zweikern steht der Mensch im Vordergrund – und damit der Mensch möglichst agile Höchstleistungen in der digitalisierten Arbeitswelt 4.0 bringen kann, muss er erstmal verstehen, worum es eigentlich geht, oder? Aus diesem Grund haben wir diese Kolumne „Auf den Kern gebracht“ ins Leben gerufen – in dieser möchten wir komplizierte und oft verwendete Begriffe aus der Wirtschaftswelt einfach erklären.
Heute geht es um das Thema Digitalisierung.
Digitalisierung – was ist das eigentlich?
In meinem ersten Praktikum in der Wirtschaft im Jahr 2016 bin ich von Begriffen wie „Digitalisierung, Agilität, Arbeitswelt 4.0“ fast erschlagen worden. 2016 ist bezüglich der Thematiken in Technik und Digitalisierung schon beinahe ewig her. Wenn man den ganzen Experten vor ein paar Jahren Glauben schenken wollte, müssten wir heute im Jahr 2019 schon alle arbeitslos sein und uns von unserem Privatrobotern die Füße massieren lassen. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, ich sitze gerade vor meinem Laptop und arbeite – das wird noch länger so bleiben, da bin ich sicher.
Was ist diese Digitalisierung nun? Hier scheiden sich die Geister. Für manche Forscher gibt es DIE Digitalisierung schlichtweg gar nicht. Andere Forscher behaupten, dass wir uns in einer noch nie dagewesenen digitalen Transformation (=Veränderung) befinden. Aber eines bleibt gleich: die vage Definition des Wortes „Digitalisierung“.
Einfach gesagt geht es darum, dass neue technologische Erfindungen unsere Arbeitswelt verändern werden.
Das Internet
Das Internet ist eine wunderbare „neue Erfindung“ um das Ganze anschaulicher zu erklären (diese Erfindung kennen Sie ja schon, Glückwunsch!).
Vor 30 Jahren gab es in den meisten Firmen noch nicht einmal PCs. Verwendet wurden Schreib- und Rechenmaschinen. Es wurde viel telefoniert und alles in kilometerlangen Akten vermerkt. Diese mussten alphabetisiert und abgelegt werden. In größeren Unternehmen gab es Hausdruckereien, in denen mehrmals benötigte Briefe vervielfältigt wurden. Alles musste immer möglichst richtig und fehlerfrei sein. Es gab kein Korrektur- oder Buchungsprogramm, das gegenprüfte. Später wurden die ersten Computer eingesetzt, dann kam das Internet. Der Großteil der Firmen ist mit Intranet ausgestattet. Sollen mehrere Leute gleichzeitig kontaktiert werden, nutzt man den E-Mail-Verteiler.
Das Internet hat unsere Arbeitswelt verändert. Viele Aufgaben können leichter und schneller erledigt werden. Der Kontakt zwischen Kollegen in der ganzen Welt wird möglich. Manche müssen nicht mal mehr zu ihrem Arbeitsplatz fahren, sondern arbeiten von zu Hause aus. Jeder ist überall und zu jeder Zeit erreichbar. Mit positiven sowie negativen Auswirkungen. Genau das macht die Digitalisierung aus.
Künstliche Intelligenz
Abgekürzt KI ist ein weiterer inflationär gebrauchter Begriff im Zusammenhang mit der Digitalisierung. Die künstliche Intelligenz ist nichts anderes als eine weitere neue technologische Erfindung. Diese Erfindung bezieht sich auf die Maschinen. Diese sollen bald, genauso wie der Mensch, hören, sehen, sprechen und Probleme lösen können. Das funktioniert über sogenannte Algorithmen. Diese Algorithmen umschreiben eine Folge von Anweisungen, mit denen eine bestimmte Aufgabe gelöst werden kann. Beispiele für die Zukunft sind Computer, die medizinische Diagnosen erstellen, eine Rechtsberatung geben und unsere Autos steuern. Spätestens an diesem Punkt springen unsere Gedanken zur negativen Seite: Wird durch die Digitalisierung und der KI der Mensch über kurz oder lang ersetzt? Arbeiten später nur noch die Maschinen für uns? Werden wir überwacht? Mit der Erfindung der künstlichen Intelligenz ist es meiner Meinung nach wie mit allen anderen Erfindungen: Sie haben sowohl negative als auch positive Seiten. KI wird unsere Arbeitswelt verändern, wie genau, steht noch in den Sternen. Übrigens, warum Maschinen den Menschen nicht ersetzen können, lesen Sie im Artikel Automatisierung: Die Grenze emotionsloser Technik. Eine nette Analogie zum Thema KI ist, wie ich finde, diese hier: Als im Jahre 1846 die Nähmaschine erfunden wurde, wollte Königin Elisabeth diese Erfindung verbieten – weil sie den Menschen ihre Arbeit wegnehmen wird. Die Nähmaschine hat aber im Gegenteil neue Arbeitsplätze geschaffen und der Welt neue Möglichkeiten gegeben… Welche Vorteile Digitalisierung mit sich bringen kann, stellt zweikern in diesem Artikel dar.
Big Data
Ein weiteres Wort das mir ständig bei Vorträgen wild um die Ohren fliegt. Die technologische „Erfindung“ namens „Big Data“ heißt übersetzt etwa „große Datenmenge“. Durch die Verwendung von Computern und Internet haben sich in den letzten Jahrzehnten unglaubliche Mengen an Daten angesammelt. Hier sind nicht die Daten selbst wichtig, sondern das, was die Unternehmen daraus machen. Um das Ganze anschaulicher zu machen, stellen wir uns ein kleines Hotel vor. Über Jahre hinweg wurden Besucherdaten gesammelt. Anreisezeit, Alter, mit oder ohne Kinder, Sonderwünsche und Feedbacks. Dazu kommen noch die unzähligen Bewertungsplattformen im Internet wie booking.com oder tripadvisor.com. Wenn das Hotel es schafft, diese ganzen Daten auszuwerten, kann es Verbesserungen im Sinne der Kunden erreichen. Big Data ist bei größeren Konzernen prinzipiell nichts anderes, nur dass es sich um eine noch größere Menge an Daten handelt.
Digitalisierung und Ihr Unternehmen
Was heißt das jetzt eigentlich für Unternehmen konkret? Wenn man die technologischen Erfindungen betrachtet, kann festgestellt werden: Maschinen übernehmen in der Regel die einfachere Arbeit. Zur selben Zeit entsteht Bedarf nach qualitativ höherwertiger Arbeitsleistung. Durch die Erfindung der Computer und des Internets wurde beispielsweise die Papierablage unnötig, dafür entstanden viele Jobs im tatsächlichen Tätigkeitsbereich der Firma. Das macht ein optimales Einstellungsverfahren und Weiterbildung der Mitarbeiter unausweichlich. Zudem spielt in einer Arbeitswelt, in der immer mehr Aufgaben von der Technik übernommen wird, die Kommunikation der „echten Menschen“ und die Kultur im Unternehmen eine tragende Rolle. Bei zweikern steht die Kommunikation und der Mensch im Mittelpunkt, auch gehen wir mit der Digitalisierung und ihren Anforderungen. Mit zweikern Analytics bieten wir ein einzigartiges Tool, das es ermöglicht jedem Mitarbeiter das Gehör zu geben, das er dringend braucht, um von tatsächlicher Nachhaltigkeit sprechen zu können.
Und Sie? Wie stehen Sie zum Thema Digitalisierung? Merken Sie schon Veränderungen? Wie gehen Sie mit der Thematik um?
Literatur
Werner, H. C., & Gundrum, E. (2019). Führen in der Arbeitswelt 4.0. In Führen in der Arbeitswelt 4.0 (pp. 9-16). Springer, Berlin, Heidelberg.
https://www.sas.com/de_at/insights/big-data/what-is-big-data.html
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